Gründung der Futtertrocknung Mindelheim eG 1976
Ein Arbeitskreis unter der Führung von ORLR Josef Pregler vom Amt für Landwirtschaft Mindelheim machte sich für eine Genossenschaft an die Arbeit: „45 dt Grascobs muss jedes Mitglied jedes Jahr mindestens trocknen bei einer jährlichen Vorauszahlung der Festkosten. Für die Grünfutteranfuhr werde ein Agrobil angeschafft. Zur Auslastung und Finanzierung der Anlage und des Transportfahrzeugs Agrobil sind 300 Anteile mit je 770,-DM notwendig. Der Ölverbrauch kann mit der Sonne durch Abtrocknen des Grünfutters reduziert werden. Für 10 Kühe sollte ein Anteil gezeichnet werden. Die Vorteile der Cobs wiegen die Kosten auf: wetterunabhängige, verlustarme Grünfutterkonservierung, hochwertiges, mineralstoff-und vitaminreiches, kraftfuttersparendes Grund-und Gesundfutter von der eigenen Fläche für Kühe, Kälber, Zuchtsauen, Schafe und Pferde.“
1976-1979: 5 Tonnen-Anlage
Das Mindestziel mit der gekauften Anlage 15000 Doppelzentner (dz) Trockengut jährlich herzustellen, wurde weit übertroffen. Immer mehr Landwirte wollten die Vorteile der Cobs nutzen. „Die Auswirkungen der Cobsfütterung auf die Leistung, Gesundheit und Fruchtbarkeit der Milchkühe“ hauptsächlich bei Mindelheimer Cobsbetrieben ein Jahr nach der erstmaligen Cobsfütterung nachgewiesen: höhere Milchleistung, weniger Milchfieber, bessere Fruchtbarkeit. Die Europäischen Gemeinschaften (EG) reagierten auf die Ölkrise, die sich 1974 zur Eiweißkrise auswuchs, mit Beihilfen für Trockenfutter und Eiweißpflanzen, um von den teuren Importen aus den USA unabhängig zu werden. So konnten sich die Trocknungen trotz hoher Ölpreise wirtschaftlich behaupten und weiter entwickeln. 1979 stellte die Mindelheimer Futtertrocknung von Öl auf das umweltfreundliche Erdgas um.
1980-1987: 10 Tonnen-Anlage
In diesen Jahren war die Auslastung der Anlage bei 10 Tonnen Wasserverdampfung angekommen.
1984: Fuhrpark, Werkstatthalle
Die Anlage mit der doppelten Kapazität und den neuen 183 Mitgliedern war nur durch einen leistungsfähigen Fuhrpark optimal auszulasten. Zwei neue Agrobile wurden 1980 angeschafft, ein viertes im Jahr 1982. Dazu konnten sich die Mitglieder zwei Großraumladewagen zur Anfuhr des Grünfutters von der Genossenschaft schon seit 1978 ausleihen. Daher begann man 1986 Lohnunternehmer über den Maschinenring und einen dritten Ausleihladewagen einzusetzen.
1987/88-1996: Erweiterung und Optimierung der Anlage
Wieder waren die Maschinen verbraucht und die Kapazität der Anlage erschöpft. Der notwendige Ersatz sollte die Anlage optimieren und Interessenten auf der Warteliste das Trocknen ermöglichen. Die Verwaltung entschied sich für eine 12-Tonnen-Anlage der gleichen Firma, die im Winter 1987/88 eingebaut wurde.
1988-1996: 12 Tonnen-Anlage
Hundert neue Mitglieder konnten jetzt trocknen. Neben Grascobs wurden die Maiscobs als Energiefutter in der Sommerfütterung der Milchkühe oder als Verkaufsfrucht interessant. So stieg die Produktion in Mindelheim erstmals auf über 100.000 Doppelzentner im Jahr. Der Gaspreis hielt sich in Grenzen. Die Durchsatzleistung der Anlage aber konnte nicht befriedigen.
1997: Holzofen-und Hallenbau
Trotz dieser unsicheren Rechtslage rollten im Frühjahr 1997 die Baumaschinen an. Zunächst musste der dachhohe schwedische Holzofen gesetzt, dann mussten Hallen für Ofen/Trommel und das Holzlager gebaut werden. Kran und Schnecken, die die angefahrenen, in der Halle lagernden Hackschnitzel zum Ofen bringen, waren zu installieren.
1997: Außenanlagen und Hofbefestigung
Im Zuge des Neubaus wurde die Lagerfläche für Gras nach Süden erweitert und geteert, ein 2,5 Meter hoher Lärmschutzwall und ein 2 Meter hoher Zaun entlang des Rad- und Fußweges errichtet. Die Zufahrt für Hackschnitzeltransporter im Norden wurde befestigt.
1997-2000: 15-Tonnen-Anlage
Die Durchsatzleistung der umgebauten Anlage konnte mit der Wärmeleistung des Holzofens nicht Schritt halten. Die Anlage wurde zunächst mit 50 % Holzenergie und 50 % Erdgas betrieben. Der Holzanteil wurde dann schrittweise in den nächsten acht Jahren auf 97 % gesteigert. Die Brennstoffkosten sanken.
2001: Austausch der Trocknungstrommel (20-Tonnen-Anlage) und Bau des Bürogebäudes 2001
Für den Einbau der van den Broek-Trommel mit 20 Tonnen Wasserverdampfung genügte eine Änderungsanzeige. Jetzt waren die Weichen für die Zukunft der Futtertrocknung Mindelheim eG gestellt. Die Heizleistung des Holzofens und die Trocknungsleistung der Anlage waren abgestimmt. Das Bürogebäude wurde im Sommer 2001 auf den südlichen Anbau draufgesetzt.
2009: Hoferweiterung mit Lagerhalle, neue Zufahrt und zusätzliche Waage
Eine Reihe von Baumaßnahmen standen im Jahr 20019 an: so wurde mit umfangreichen Bagger- und Teerarbeiten die Hoffläche um 75 Meter nach Süden erweitert,
eine Außenwaage gebaut und die Zufahrten im Westen und Norden geteert.
2017: Langgrasband und Verlängerung Cobs-Kühlband
auch im Jahr 2017 wurden Investionen getätigt: so wurde ein neues Langgrasband angeschafft und das Cobs-Kühlband wurde verlängert.
2018: Bau der Lagerhalle 2
2019: zusätzliche Erweiterung der Lagerkapazität mit Bau der Halle 3
2020: Erweiterung und Optimierung der Kühlluft-Linie und Austausch der Ballenpresse zu einer Neuen mit Kanalmaß 110 x 68 cm und 6-fach Garnabbindung